Im Jahr 2024 erreichte der Umsatz mit Bio-Produkten einen neuen Rekord. Für die Bio-Branche war dies jedoch kein Grund, sich auszuruhen. Denn Preissensibilität sowie eine zunehmende Nachhaltigkeitsmüdigkeit in Gesellschaft und Politik stellten Bio-Firmen weiterhin vor ernst zu nehmende Herausforderungen. Als innovativer Think Tank der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft boten die Öko-Marketingtage auch in diesem Jahr wieder einen idealen Rahmen, diesen Herausforderungen gemeinschaftlich zu begegnen. Vom 11. bis 13. November öffnete die Akademie Schloss Kirchberg im Nordosten Baden-Württembergs zum achten Mal ihre Tore für spannende Impulse und Begegnungen mit renommierten StakeholderInnen aus der gesamten Bio-Wertschöpfungskette. Die Veranstaltung beleuchtete wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Einflüsse des Kauf- und Ernährungsverhaltens im deutschsprachigen Raum. In Impulsvorträgen, Podiumsdiskussionen und Fachforen standen insbesondere folgende Fragen im Fokus: wie Bio-Marketing zwischen Ethik und Strategie navigiert wie Tierwohl, Regionalität und Bio eine Einheit bilden können wie Drogeriemärkte neue Bio-Kund:innen erschaffen Alle Informationen rund um die VIII. Öko-Marketingtage finden Sie im Rückblick auf der Kongress-Webseite im Rückblick sowie auf unseren Social-Media-Kanälen.
Der Biomarkt in der Polarität von Fachhandel und Discounter
Bei den VII. Öko-Marketingtagen auf Schloss Kirchberg an der Jagst standen die diversen Vermarktungswege von Bio-Produkten zwischen Fachhandel und Discounter im Mittelpunkt. Welche Rolle spielen dabei Herstellermarken vs. Handelsmarken? Was kostet Qualität? Wie kann Nachhaltigkeit authentisch und glaubwürdig kommuniziert werden? Und wohin steuert die Politik? Über diese und weitere Fragen diskutieren Spitzenvertreter:innen aus Landwirtschaft, Handel, Verbänden und Politik am 20. und 21. November. Die Öko-Marketingtage 2024 haben damit als Think Tank und Branchentreffen die ökologische Land- und Ernährungswirtschaft erneut zusammengebracht, um Bio gemeinsam nach vorne zu bringen. Klar ist: Handelsmarken und Discounter treiben die Umsätze für Bio, während Fachhandel und Hersteller mutig neue Wege einschlagen müssen, um nicht abgehängt zu werden. So kann die Branche auch in Zukunft eine vielfältige und enkeltaugliche Wirtschaft mitgestalten - vom Acker bis zum Teller.
Zeitenwende in der Bio-Branche – Neue Märkte, neue Strategien
„Deutscher Bio-Markt schrumpft erstmals“ – „Discounter wollen ihre Bio-Kompetenz stärken“ – „Bei Bio zieht billig“: Diese Schlagzeilen zeigen, vor welchen Herausforderungen und notwendigen Transformationen die Bio-Branche auf dem Lebensmittelmarkt steht. Die veränderten Preisstrukturen bei Rohwaren, Logistik und Energie sowie das veränderte Kaufverhalten bei Verbraucherinnen und Verbrauchern wirbeln die Branche durcheinander, die Marktanteile werden neu verteilt. „Bio ist nun überall“, sagte der Gründer von Alnatura Götz Rehn der Lebensmittelzeitung. Handelsmarken und Einstiegsbio sind auch aufgrund der hohen allgemeinen Preise weiterhin gefragt. Auf der anderen Seite bleibt eine nachhaltige und klimafreundliche Ernährung der wichtigste Ernährungstrend. Bio wird auch in Zukunft das Konzept für ein enkeltaugliches Landwirtschafts- und Ernährungssystem bleiben.
30 Prozent Bio und mehr - die Marktentwicklung resilient gestalten
Wir befinden uns inmitten einer Zeitenwende: Die aktuellen weltweiten Krisen wirken sich nicht nur auf die globalen Agrarmärkte und die nationale Land- und Ernährungswirtschaft aus. Zunehmende Inflation, gefährdete Versorgungs- und Ernährungssicherheit sowie unsichere Rohstoffverfügbarkeit haben Folgen für alle Wirtschaftsbereiche. Mehr denn je wird deutlich, dass jetzt die Zeit zu handeln ist! Wir müssen den Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf alle Lebensbereiche massiv bekämpfen und so weiteren Krisen vorbeugen. Eine klimafreundliche, sozial verträgliche und resiliente Wirtschaftsweise ist erforderlich, um den Herausforderungen der Zeit begegnen.
